Muota
Die Muota war bis zum Bau der diversen Staustufen ein hervorragendes Forellengewässer. Bis zu 6 "Berufsfischer" lebten mehr oder weniger nur vom Fang der Muotaforellen.Nach dem Krieg galten diese Forellen mehr als Kalbfleisch, so dass einige der Berufsfischer mit dem Einkommen sogar Eigenheime bauen konnten. Neben Bachforellen waren Seeforellen, Saiblinge, Nasen, Äschen, Groppen, Trüschen,Alet, Barben, und bis Ende der VierzigerJahre sogar Lachse vertreten.
Mit jeder Staustufe, die gebaut wurde, kamen Hindernisse und Gewässerschwankungen in diesesSystem hinzu. Die Laichwanderung, aber auch die Aufwachsphase der Fische wurde immer gestörtbzw. erschwert. Auch wurden in den Einzugsgebieten der Zubringerbäche immer mehr Wasserentnahmen und Meliorationen durchgeführt. Viele Hänge wurden durch Strassen zerschnitten undgrosse Flächen verbaut. All diese Eingriffe haben den Wasserhaushalt der Muota und deren Zubringernegativ beeinflusst. Die Wasserschwankungen sind enorm geworden. Einerseits durch die Nutzungfür die Stromproduktion und andererseits durch das immer schneller abfliessende Wasser durchdie Verbauungen. Trockenphasen werden durch kurze heftige Hochwasserschübe abgewechselt.Diese sehr schnell abfliessenden Hochwasser haben auf die Sohle, die Ufer, die Wasservegetation,die Nährtiere und die Fische einen beträchtlichen Einfluss. Schon bei kleineren Hochwassern werdengrosse Mengen Geschiebe und Sediment Richtung See verfrachtet.
Das Bachbett der Muota wurde nach dem grossen Hochwasser von 1910 in ein für 530qm/s fassendes Hochwasserschutzbett gelegt. Steinvorlagen, die in den Sechziger Jahren eingebracht wurden, sollten die Schutzmauern an ihrem Fundament schützen. Dadurch wurde das Abflussprofil aber beträchtlich eingeengt, so dass beim geringsten Hochwasser eine enorme Abflussgeschwindigkeit ensteht, die die Sohle verletzt, und dadurch immer tiefer wird. Die Sohle ist zum Teil schon unter dem Fundament der Mauern, so das der zusätzliche Schutz durch die Erhöhung der Mauern 1992 trügerisch ist. Die Mauern könnten beim nächsten grösseren Hochwasser unterspühlt, und dadurch einstürzen. In den Stauräumen werden durch länger anhaltende Rückhaltungen des Wassers grosse MengenSediment abgelagert. Diese müssen periodisch aus Kapazitäts- und Sicherheitsgründen durchdie Kraftwerksbertreiber entsorgt werden. Diese Entsorgung ist aus fischereilicher Sicht ein grosses Problem,da bei der Entsorgung (Grundablassöffnung) die Gewässerökologie bei grossen Mengen nachhaltiggestört wird, weil ein grosser Teil des Sediments anerob (d.h. verfault) ist, und dadurch beim abstossengrosse Mengen Sauerstoff bindet, was sich sehr negativ auf Nährtier und Fische auswirkt. 1985 wurdeaufgrund einer ETH Studie ein Regierungsratsbeschluss für die Ausgleichsbecken Grünewaldin Kraft gesetzt, welcher diesen Schlammabstoss regelt. Die langanhaltenden Wassertiefstände fast ohne Restwassermengen werden von einer grossen ZahlFischereishädlingen genutzt, um die Fische nachhaltig zu dezimieren. Fazit:Auflagen müssen vollzogen und nach den Gesetzen gemacht werden, aber auch deren Vollzug überwacht.Fischereischädlinge müssen reguliert werden. Bauliche Massnahmen müssen zur Verlangsamungder Fliessgeschwindigkeit durchgesetzt werden.
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